Zeitungstheater

Das Zeitungstheater ist eine Methode, bei der die TeilnehmerInnen mit verschiedenen Medien arbeiten. Bei der Arbeit mit den Texten aus Zeitschriften, Büchern, Internet etc. beginnen sie nicht nur die Texte in einer Kleingruppe zu hinterfragen, sondern auch über eigene Positionen und Haltungen zu diskutieren und zu erkennen, wie diese bereits die Wahrnehmung der Inhalte beeinflussen können.

Zudem wird wahrgenommen, welche Inhalte – bewusst oder unbewusst – ausgelassen werden, welche Inhalte besonders betont werden oder warum eine Nachricht so aufgebaut ist. Es geht also um das „Lesen zwischen den Zeilen“. Insbesondere deshalb ist es sinnvoll, den TeilnehmerInnen unterschiedliche Medien anzubieten: von der „Klatschpresse“ bis hin zu wissenschaftlichen Artikeln.
Beim Zeitungstheater gibt es mehrere Methoden, wie die TeilnehmerInnen mit der Darstellung des Erkannten aus der Recherche umgehen können. Einige seien hier vorgestellt:

1. Einfaches Lesen: Meldungen werden einfach ohne Kontext oder Kommentar vorgelesen.
2. Vervollständigendes Lesen: Hier werden die Texte um notwendige Hintergrundinformationen ergänzt.
3. Gekoppeltes Lesen: Es können mehrere Medien für das Vorlesen einer Meldung zusammengeführt werden, z. B. weil sie sich aufeinander beziehen oder sich widersprechen.
4. Improvisierendes Lesen: Hier gibt es eine szenische Darstellung des Gelesenen.
5. Pointiertes Lesen: Texte können eine andere Bedeutung bekommen, wenn sie in einem anderen Stil vorgetragen oder gar umgeschrieben werden. Beispielsweise kann eine Statistik als Sportspielbericht kommentiert werden oder ein wichtiger politischer Anlass in der „Klatschpresse“ nur die Mode der Gäste bzw. RednerInnen analysieren.
6. Kontext-Lesen: Das Gelesene, das vor allem Einzelheiten hochstilisiert (z. B. Schlagzeilen), wird um wahre Sachverhalte angereichert und deckt damit Verfälschungen, Fehler, Aussparungen etc. auf. Das wird auf eine pointierte Weise in der Darstellung verdeutlicht.

Hinweis: Es können bei dieser Methode unterschiedliche journalistische Gattungen von den Teilnehmenden ausgewählt werden. Beispiele für unterschiedliche Formen von Beiträgen sind: Nachricht, Bericht, Reportage, Portrait, Interview, Kommentar, Rezension, Anzeige, Social Media (v. a. Foto mit „Schlagzeile“ bzw. Bildunterschrift).

7-30 Personen

180 h

Hilfsmittel: Flipchart, Großer Raum, PC/Laptop, Smartphone/Tablet, Vorbereiteter Ablaufplan, Zeitungen/Zeitschriften